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Xmas 2020

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In diesem Jahr ist alles anders. Manche liebgewonnene Familien- oder Weihnachts-Tradition können wir auch unter den Corona-Bedingungen bewahren, manche müssen wir in diesem Jahr lassen. Wir haben hier ein paar Anregungen – gerne auch zum Weitergeben – zusammengestellt.

Gott bei euch – eine Aktion der EKD und der Kath. Bischofskonferenz
Hier gibt es von evangelischer Seite bspw. Hinweise zu zentrale Aktionen wie Online-Gottesdiensten und einem Kurzfilm Paule und das Krippenspiel (KIKA 24.12. um 15.45 Uhr) – zur Webseite.

Weihnachten @home:
In der Tagespresse gab es am 4. Adventswochenende vielerorts eine Beilage der Evangelischen Kirche unter den Worten des Engels „Fürchtet euch nicht“: Ein Gruß von Präses Rekowski, die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2, ein Lied und eine Krippe zum Basteln (dauert nur 2 Minuten). Wer das noch nicht hat oder weitergeben möchte – hier der Link zur Ev. Kirche im Rheinland.

Online-Gottesdienste am 24.12.
in den vier Kölner Kirchenkreisen

Nicht wenige Gemeinde bieten Online-Gottesdienste, Online-Krippenspiele, Online-Kindergottesdienste an – hier eine kurze Übersicht zu den Angeboten.

 

Zum Nachdenken: „Das Ende einer Idylle“
Bernd Beuscher hat in seinem jüngst versendeten Theofy-Newsletter einen Text von Dietrich Reiß, Das Ende einer Idylle, von 1968 (!) wiederentdeckt. Lesenswert!
„Die Sensiblen unter uns können nicht mehr unbefangen Weihnachten feiern. Alles das, was sich herkömmlicherweise mit dem Begriff Weihnachten verbindet, passt nicht mehr zusammen mit dem, was den Zuschnitt der Welt im Dezember 1968 und was unser Leben darin ausmacht.
Wir haben Angst vor dem Selbstbetrug, der in einer Atmosphäre zustande kommt, die bestimmt ist von Kerzenschimmer, Engelchören, Jesulein in der Krippe, Geschenkpaketen, leuchtenden Kinderaugen. Wir haben das Fest zum Fest der Kindlichkeit gemacht, zu einem Anlass des Vergessens, wir versuchen einzutauchen in Naivität, in dein Gefühl allumfassender Herzlichkeit und eines einfachen Glücks, wenigstens für die paar Tage im Jahr. Und wir bleiben bei dem hilflosen versuch, zu werden wie die Kinder, von Jahr zu Jahr mehr auf der Strecke. Die Rolle, die wir uns in diesem Märchenstück, genannt Weihnachten, zu spielen vorgenommen haben, ist nicht mehr durchzuhalten, wir wissen, die Szene ist gestellt …
Was uns zu Weihnachten eigentlich ratlos macht, ist nicht die Hilflosigkeit gegenüber den Formen, sondern gegenüber dem Leben. Alles, was uns das Jahr über untergründig zu schaffen macht, lässt sich durch Kerzenschimmer nicht beschwichtigen: die Ungereimtheiten unseres Lebens, die Entfremdungen, die Wunden, die Befangenheit im Umgang miteinander, die Unfähigkeit, uns zu geben, wie wir sind, dieses ganze mühsam ausbalancierte Gleichgewicht zwischen Hoffnung und Resignation.
Vielleicht müssen wir erst erkennen, dass Weihnachten als Rückzug in die Kindlichkeit und hochgestimmte Innerlichkeit sich an uns selbst rächt und uns auf uns selbst zurückwirft in Form der Ernüchterung, um zu begreifen, was es mit dem Erscheinen Jesu von Nazareth eigentlich auf sich hat. Hier hat sich nämlich in einem Menschenleben verwirklicht, wonach wir hungern und dürsten …
Weihnachten, das ist keine Idylle, sondern ein Stück harter Arbeit, Arbeit des Denkens, des Hoffens, des Handelns, Arbeit, die unsere Kräfte, unser Differenzierungsvermögen, unsere Phantasie, unsere Standfestigkeit in Anspruch nimmt.“
Aus: Dietrich Reiß, Das Ende einer Idylle, aus: Horst Nitschke (Hg), Weihnachten heute gesagt, 1970
www.theofy.de