Mit unserer ökumenisch veranstalteten Mitmachausstellung möchten wir Schülerinnen und Schülern ab Klasse 8, aber auch Konfirmanden, Firmlingen und kirchlichen Jugendgruppen die Vielfalt jüdischen Lebens und der jüdischen Religion, wie sie sich heute in Deutschland darstellen, näherbringen. Im Fokus steht neben dem Kennenlernen der jüdischen Religion, gegenwärtigem jüdischen Leben auch der wieder erstarkende Antisemitismus in Deutschland und vielen anderen Ländern: Wie kann es sein, dass „Du Jude!“ ein Schimpfwort auf deutschen Schulhöfen ist? Und wie gehen wir als Lehrerinnen und Lehrer, als Schülerinnen und Schüler damit um?
Das jüdische Leben in Deutschland ist heute wieder vielfältig und bunt. Genau wie bei den Angehörigen anderer Religionen gibt es streng Gläubige und weniger Gläubige, Anhänger verschiedener religiöser Richtungen und solche, die ihren Glauben nicht mehr leben. Es gibt jüdische Schulen, Synagogen und Gemeindehäuser. Das jüdische Leben und die jüdische Kultur sind ein Teil unserer Gesellschaft. In fast allen Städten gibt es jüdische Gemeinden. Besondere jüdische Feiertage und Feste werden gefeiert und öffentlich wahrgenommen.
Da die Gesamtzahl jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland mit knapp 95.000 Menschen gering ist, gibt es für viele Schülerinnen und Schüler kaum Berührungspunkte zum jüdischen Leben in unserer Stadt und Region. Umso wichtiger ist uns anlässlich des Gedenkjahres 2021 ein möglichst facettenreiches, konkretes und anschauliches Bild jüdischen Alltags und jüdischer Religionsausübung zu vermitteln. Es geht uns also um Aufklärung durch Bildung, um gegenseitiges Verständnis durch Kennenlernen und Auseinandersetzung. Damit soll auch antisemitischen Vorurteilen die Grundlage entzogen werden.