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Tanya Aizikovich, 2007 (c) Lern- und Gedenkort Jawne

Stolpersteinverlegung für die Kölner Familie Königshöfer am 28.9.2021

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Am Dienstag, den 28. September 2021 wurden sieben Stolpersteine vor dem Haus Dasselstraße 77 verlegt. Dort lebte bis 1939 die Familie Königshöfer und betrieb dort ein kleines Lebensmittelgeschäft. Else und Leopold Königshöfer wurden im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet, ihre fünf Kinder konnten sich ins Ausland retten und überlebten den Krieg und die Shoah.

  • Leopold Wolf Königshöfer
  • Else Königshöfer
  • Jona Königshöfer
  • Ludwig Königshöfer
  • Lea Königshöfer
  • Samuel Königshöfer
  • Josef Königshöfer

 

Jona Königshöfer (Jona Hatsor)

In Köln besucht Jona (damals: Jonas Königshöfer) die jüdische Grundschule „Moriah“, bevor er auf das jüdische Gymnasium Jawne wechselt, welches sich im selben Gebäude befindet. Er hat stets ein enges Verhältnis zur Schule und seinen Lehrerinnen und Lehrern. Schon früh entwickelt er den Wunsch nach Palästina auszuwandern. Mit 10 Jahren tritt er der religiösen Jugendbewegung „Esra“ bei. Nur wenige Tage nach Kriegsausbruch gelingt ihm über Italien die Flucht nach Palästina. In Haifa studiert er zunächst Architektur, ab 1941 kämpft er in einer Einheit der britischen Armee gegen Nazideutschland. In der britischen Armee lernt er auch seine Frau Alice kennen, die er 1946 heiratet und mit der er zwei Kinder hat.

Während seiner Zeit als britischer Soldat ist Jona ebenfalls aktiv in der „Haganah“ und organisiert die (illegale) Einreise von Holocaust-Überlebenden aus Europa nach Palästina. In Israel arbeitet er unter anderem in einer Buskooperative, leitet das Büro von Staatspräsident Chaim Weizmann und studiert Jura in Tel Aviv. Nach einer militärischen Karriere ist er als Geschäftsmann tätig. Sein Vater Leo flüchtete bereits 1933 nach Belgien und später nach Frankreich. Dort wurde er an die Deutschen ausgeliefert und im September 1942 in Auschwitz ermordet.
Seine Mutter Else sieht Jona zuletzt im Frühjahr des Jahres 1939. Auch sie wurde in Auschwitz im April 1942 ermordet.

(Auszug aus der Ausstellung des Lern- und Gedenkortes Jawne (Projekt des Jugendclub Courage Köln e.V., Konzept und Redaktion Wolfgang Richter) „Nie wieder Rosenmontag. Porträts und Dokumente geretteter, ehemaliger Schülerinnen und Schüler des jüdischen Gymnasiums Jawne in Köln“)


Ein Video von der Stolpersteinverlegung kann hier angeschaut werden: