Nicht mehr lange!


Sie können mit „Weihnachten“ nicht ganz viel „anfangen“?

Also innerlich? Im Blick auf die eigene Frömmigkeit? „Oh du fröhliche“ wärmt Ihr Herz nicht mehr richtig? Oder hat es das noch nie? Weihnachten ist bei Ihnen schon lange von Lametta verhängt und in Bratensoße ertrunken? Leise rieselt nur noch das Geschenkpapier?

Seien Sie getrost: nur noch 101 Tage bis Karfreitag, 103 bis Ostern.

Seien Sie getrost: Karfreitag und Ostern sind auch wichtiger als Weihnachten. Unser Christentum begann mit der Erfahrung von Ostern, nicht mit der Weihnachtsgeschichte, die zwei Evangelisten, genau wie Sie auch, gar nicht so wichtig fanden.

Klar ist das Lukasevangelium mit seinem berühmten 2. Kapitel literarisch bedeutsam und erzählt schon einmal vorab, dass das Weltverändernde nicht im Zentrum der Macht (Rom, Kaiser Augustus) beginnt, sondern an der Peripherie (Stall mit Krippe, Jesus Christus).

Aber das Eigentliche, das Zentrale, das Herz des christlichen Glaubens … „Gott lässt die Welt auch in Leid, Schuld und Tod nicht allein und schenkt Auferstehung“ – wird eben etwas später im Kirchenjahr gefeiert.

Also gelassen bleiben, wenn Sie mit dem „Weihnachtlichen“ nicht viel „anfangen“ können.

Ostern wird Sie daran erinnern, dass Sie jeden Tag neu anfangen dürfen.

Jost Klausmeier-Saß