Weihnachten mit Playmobil?

Playmobil(c) bietet auch ein kleines Segment mit biblischen Figuren und Geschichten: Neben der Arche Noah und dem 2017 berühmt gewordenen Playmobil-Luther ist darunter auch die Weihnachtsgeschichte – evtl. mit dem Ergänzungsset zu den drei Heiligen Königen. Ist das eine Alternative zu den klassischen Krippen aus Holz? Oder nur Plastik-Spielzeug? Kann man damit wirklich ernsthaft spielen und Theologie treiben? Ralf Koerrenz fragte schon 2005 in seinem Artikel „Kinder-Theologie im Spielzimmer“ (in ZPT 1/2005, S. 78-83), wer denn mit der Familienkrippe (aus Holz) spiele, wenn diese mehr oder weniger feierlich aufgestellt werde. So kommt er zu dem Schluss „Warum nicht? Theologie im Kinderzimmer geht (…) eigene Wege und die Wege des Herrn sind bekanntlich … Oder?“ (Koerrenz, S. 83). Und, so Koerrenz weiter, Playmobil habe seinen Ort in der Kindergarten- und Grundschulzeit, könne aber „nach der Zeit des gebührenden Schweigens und Verbergens in der Pubertät“ von älteren Schülerinnen und Schülern durchaus wieder hervorgeholt werden und die religiöse Rückbesinnung und Reflexion eröffnen und zudem die zweite Naivität symbolisieren.

Der Artikel von Ralf Koerrenz ist nun schon 15 Jahre alt, inzwischen gibt es weitere Weihnachtsprodukte von Krippenspiel, über das Weihnachtszimmer bis zum Set „Weihnachten im Stadthaus“. Und auf zahlreichen Internetseiten zeigt sich die Kreativität, die das Spiel mit Playmobil entfalten kann. Jüngstes Beispiel das ambitionierte Projekt „Bibel to go“ von Michael Sommer, der die ganze Bibel mit Playmobil spielen möchte. Dabei geht er – eigentlich – Buch für Buch vor. Doch nun weicht er davon ab und erzählt in 7 Minuten von den Propheten Jesaja und Micha bis zur Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten. Die Reihe wird auf www.evangelisch.de veröffentlicht – hier der Link zur „Weihnachtsgeschichte XL“ von Michael Sommer.

Rainer Lemaire